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Stress- und Traumadynamiken bei Mitarbeitenden

Reaktion auf das Arbeiten in Gewaltkontexten: zum Beispiel Spaltungstendenzen in Arbeitsteam

Mitarbeitende von Organisationen, die in Gewaltkontexten arbeiten, sind häufig hohen Stressniveaus ausgesetzt: sowohl durch direkten Kontakt mit Betroffenen als auch indirekten Kontakt durch Lesen und Hören von Gewalttaten. In Postkonfliktgebieten haben viele Mitarbeitende zudem selbst Gewalt erfahren. Und immer wieder sind  Frauenrechtsaktivist:innen Bedrohungen oder Beleidigungen ausgesetzt, weil sie sich öffentlich und auf politischer Ebene gegen Gewalt positionieren. 

Stress- und Traumasymptome können sich übertragen  

Stress- und Traumasymptome können sich übertragen. Verantwortlich sind dafür unter anderem Spiegelneuronen, die im Gehirn anregen, dass Menschen in einen ähnlichen emotionalen Zustand kommen wie ihr Gegenüber.  

In Organisationen, deren Mitarbeitende häufig (traumatischem) Stress ausgesetzt sind, können sich so belastende Dynamiken entwickeln. Zum Beispiel: 

  • Kleine Probleme oder Konflikte erscheinen existenziell.
  • Es kommt zu Schuldzuweisungen und Spaltungstendenzen in Teams.
  • Kolleg:innen arbeiten nicht mehr zusammen.
  • Die Mitarbeiter:innen verhalten sich weniger sensibel und empathisch.  

Die kurdische Frauenrechtsorganisation EMMA hat in Zusammenarbeit mit medica mondiale ein Papier zur Selbst- und Mitarbeiter:innen-Fürsorge in Kriegs- und Krisengebieten entwickelt. Es soll auch anderen Organisationen dabei helfen, langfristig konstruktiv zusammenzuarbeiten und ihre Arbeit mit gleichbleibender Kraft auszuüben.  

Hier finden Sie praktische Empfehlungen von medica mondiale und EMMA zur Entwicklung eines Staff-Care-Konzepts.